acht jahre.

Wir schreiben das Jahr 2009. Genauer gesagt den 14.11.2009. 
Mein 11-jähriges Ich ist bestürzt. Wie kann die allerliebste Jungschar-Mitarbeiterin nur so einfach sagen, dass sie nicht mehr an Jesus glauben würde und ihre Mitarbeit aufhören? WHAT?! Ich verstehe die Welt nicht. 
Da kommt Papa mit einem Internet-Video um die Ecke. "Der verlorene Sohn" - die Bibelgeschichte  anschaulich in einem modernen kleinen Kurzfilm dargestellt. Ach jo. Das schick ich ihr jetzt einfach mal. Dann weiß sie, dass Gott sie noch liebt und sie zurück kommen kann. 
Doch da springt Papa ein: "Hey sag mal. Hast denn du das für dich auch schonmal fest gemacht? Also hast DU Jesus denn schonmal gesagt, dass du an ihn glaubst und ihm nachfolgen möchtest?"...
"Öhhhm. Ach Papa, jetzt hör das Fragen auf. Darf ich ihr eine Mail von deinem PC schicken? Bitte bitte..."
"Aber Theresa, was ist denn wenn du morgen unter den Bus kommst? Dann biste weg. Und dann sehen wir uns im Himmel nicht wieder! DU musst die Frage mal beantworten..."
(Und jetzt alle die das lesen so: "HAT ER NICHT GESAGT?!?!" - doch hat er.)

Tja und da kam ich ins Nachdenken. Wie klar bin ich denn gerade so mit Gott? Wo komm ich hin, wenn ich diese eine Sache nie festmache? 
Und dann tat ich es. Abends im Bett. Mit Papa auf der Bettkante sitzend. Ich habe weinend vor lauter Freude und Berührtsein Jesus mein Leben gegeben und ihn gebeten, mein Herz neu zu machen, weil ich ihm nun das Steuer überlassen wollte. Ich wollte das. Ich wollte das so richtig. 
Mein größte Angst war, dass Gott mich so garnicht verändern würde und alles beim Alten bleiben würde. (HAHAHAH - wenn ich damals nur gewusst hätte......)
Und während es eigentlich schon viel zu spät war und ich längst hätte schlafen müssen, schlurften mein gerührter Papa und mein verheultes Selbst noch einmal ins Wohnzimmer um meiner Mutter feierlich die Neuigkeit zu verkünden. 
So war das. So habe ich mich für Jesus entschieden. 
Im Nachhinein nicht so wirklich frei von Manipulation, aber mit deutlichem Bewusstsein für das was ich tat. (Ja- über die Aussage mit dem Bus lässt sich streiten. Hab ich auch schon getan, keine Sorge.)

Jedes Jahr feiere ich nun aufs Neue für mich allein ein kleines bisschen. Still. Nur ich und Gott. Es wird nicht angestoßen. Es wird nicht der Partyhut rausgeholt. Aber dieses Datum ist das Datum an dem meine richtige Beziehung mit Gott begann. Dieses Datum kennen die wenigsten. Nur mein Papa, die wohl treuste Kartoffel die ich kenne, hat den Termin nun seit 8 Jahren in seinem tollen Outlook Kalender stehen, nimmt mich jedes Jahr aufs Neue in den Arm und denkt mit mir zurück an diesen tränenreichen Samstagabend, an dem er mir feierlich erklärte, dass die Engel im Himmel gerade richtig groß feiern würden - mit allem was dazu gehört. Party hard und so.

Und hier bin ich nun - 8 Jahre später. Und lache darüber, wie ich damals so panische Angst haben konnte, dass sich mit dieser Entscheidung vielleicht nichts ändern könnte. 
Denn nichts ist so geblieben wie es war. 

Wer wäre ich? Wie wäre ich geworden, wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte - wenn ich Gott nicht mein Herz einfach hingelegt hätte? 
Spannend darüber nachzudenken. 
Gott macht mich mutiger. Gott macht mich stärker. Gott lässt mich aufstehen. Gott lässt mich Schritt für Schritt gehen und mit IHM Abenteuer leben. Gott sagt mir, dass er an meiner Seite ist und er mir Richtung und Bestimmung gibt.
Aber hätte ich ihn nicht... Ich kann ohne Zweifel sagen, dass ich heute nicht mehr wäre. 
Ich hätte Krisen nicht durchstanden. Ich wäre an bestimmten Punkten meines Lebens nicht mehr aufgestanden.  (#dramaqueen, entschuldigt diese dramatische Darstellungsweise, aber das war es an manchen Punkten - dramatisch... - vielleicht dazu bald mal mehr)

Damals habe ich geweint vor Freude über die Aussicht über ein Leben mit Jesus. 
Heute weine ich, während ich diese Zeilen schreibe und auf all das schaue, was Gott so riesig großes in mein Leben getan hat. 

Ich bin heute eine ganz Andere als damals. 
Mein Leben ist ein Anderes als damals.
Doch Gott ist immer noch derselbe. 


"Gott antwortete: "Ich bin, der ich bin! Darum sag den Israeliten: >Ich bin< hat mich zu euch gesandt. Ja der HERR hat mich geschickt, der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. - Denn das ist mein Name für alle Zeiten. Alle kommenden Generationen sollen mich so nennen."
- 2. Mose 3, 14+15 -

Und heute feiert er mit mir. 

Es war die beste Entscheidung die ich jemals getroffen habe.
Feiert dieser ewige Gott auch schon mit dir?

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